3 Dinge, die du dir überlegen solltest, bevor du jemanden von der Hochbegabung deines Kindes erzählst

Manche Menschen scheinen mit manchen Informationen nicht gut umgehen zu können. Sie können das Gehörte nicht einsortieren und reagieren merkwürdig oder zumindest nicht so,wie wir es eventuell erwarten oder uns erhoffen.

Diese Erfahrung hast du vielleicht auch schon gemacht,wenn du jemandem von der Hochbegabung deines Kindes, oder sogar auch nur von einer Vermutung, erzählt hast.

Hier fasse ich dir die 3 Fragen zuammen, die du dir stellen solltest, bevor du mit jemandem aus deinem Bekanntenkreis,Freunden, aus der Familie oder wem auch immer von der besonderen Begabung deines Kindes erzählen möchtest:

1. Warum möchtest du darüber sprechen?

Bist du besorgt, möchtest du dich aussprechen, suchst du Rat oder hast du einfach Lust, jemandem zu erzählen,wie stolz du auf dein Kind bist? Und damit komme ich auch gleich zu Frage 2–>

2. Wem möchtest du davon erzählen?

Der neugierigen Nachbarin, mit der du sonst nur über das Wetter sprichst und die sich über die Art und Weise,wie ihr mit eurem Kind umgeht und es erzieht schon immer gewundert hat ? Vergiß es. Sie interessiert sich nicht ehrlich für dich und eure Familie. Wahrscheinlich hat sie noch nie etwas von Hochbegabung gehört und deine Information ist bei ihr, sollte dir das nicht egal sein, nicht „sicher“, sprich: Bald weiß es die ganze Straße (was grundsätzlich nicht schlimm sein muss, du aber vielleicht für dein Kind und eure Familie einfach vermeiden möchtest).

Deiner besten Freundin/ deinem besten Freund? Sie oder er kennt dich. Vermutlich habt ihr schon immer eure Sorgen und Nöte und eure Freude geteilt. Beste Freunde kennen dich schon länger und kennen deine Geschichte. Sie genießen dein Vertrauen und du gehst davon aus, dass sie nicht über dich „tratschen“. Bei deinen besten Freunden sollten deine Belange gut aufgehoben sein.

Der Erzieherin im Kindergarten? Nun, es kommt wirklich sehr darauf an, um was für einen Kindergarten es sich handelt und wie die Angestellten und auch die Kindergartenleitung, gestrickt sind. Leider scheint es immer noch Menschen zu geben, die entweder noch nie etwas von Hochbegabung gehört haben, oder meinen, es gäbe gar keine Hochbegabung und dementsprechend nicht Willens sind,dein Kind unter diesem Aspekt zu fordern, geschweige denn zu fördern ( O-Ton: Buchstaben sollen die Kinder noch nicht können!). Manchmal kann eine Zusammenarbeit mit dem Kindergarten aber durchaus möglich sein und die Erzieher erkennen, was dein Kind braucht und was nicht. Ist dein Kind eventuell auch hochsensibel, was nicht selten bei hochbegabten Kindern der Fall ist, zeigt ein Kindergarten, mit dem du zusammenarbeiten kannst, Verständnis und hat offene Ohren. Dort wird man versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Dem Lehrer oder der Lehrerin? Eigentlich total wichtig. Leider gilt bei manchen Lehrern das gleiche,wie eben bei den ErzieherInnen ausgeführt. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Kind in der Schule im Klassenverband durch seine Art und Weise zu lernen und durch seinen Wissensvorsprung auffällt. Oder auch dadurch, dass es seine Langeweile kund tut, eine eigene Meinung hat, Autoritäten hinterfragt und zu einfache Aufgaben einfach nicht erledigen mag. Im schlimmsten Fall fällt dein Kind auf, weil es durch eine andauernde Unterforderung und Frustration Konzentrationsschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten entwickelt. Dann ist es natürlich wichtig, die Lehrer deines Kindes zu informieren und gemeinsam nach möglichen Lösungen zu suchen. Vielleicht hast du Glück und dein Kind besucht eine Schule,in der man im Umgang mit hochbegabten Kindern schon Erfahrung hat und ihr findet im Gespräch gemeinsam einn gangbaren Weg. Solltest du aber Probleme mit dem Lehrpersonal und/ oder der Schulleitung haben, such dir schnellstmöglich Hilfe und Unterstützung (beispielsweise beim DGhK) für ein Gespräch am „runden Tisch“, bevor die Situation eskaliert.

3. Wie gehst du mit den möglichen Reaktionen um?

Wie man mit positiven und bestätigenden oder sogar bestärkenden Reaktionen umgeht ist klar. Im Gespräch fühlt man sich verstanden und angenommen, kann Ratschläge annehmen und sich mit dem Gegenüber austauschen. Bei Unverständnis oder Kritik sieht das schon anders aus. Rechne nicht damit,dass jeder versteht, dass dein Kind einfach nicht vor 22 Uhr schlafen kann, mit 4 bereits die Wörter auf der Cornflakespackung erliest, mit 5 schlaflose Nächte wegen des Klimawandels hat etc. Manch einer mag denken, du würdest dein Kind vielleicht nicht konsequent genug erziehen oder zum Lesen „drillen“ oder ähnliches. Vielleicht sagt ein anderer gar nichts dazu und findet euch einfach merkwürdig oder traut sich nicht mehr, etwas von seinem eigenen Kind zu erzählen. Oder du musst dir so etwas anhören wie „Ja ja, heutzutage sind doch alle Kinder hochbegabt…“ .

Du musst dir ein dickes Fell wachsen lassen. Du kennst dein Kind, ihr kennt euer Kind und ich wünsche euch, dass ihr verstanden werdet, und es mit Menschen zu tun habt mit denen eine befriedigende Kommunikation möglich ist und/ oder die einfach zuhören können.

 

Schreib mir, welche Erfahrungen du gemacht hast!

 

 

 

 

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